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Willkommen auf der Seite der "Textinitiative Fukushima"

Die Seiten der Textinitiative Fukushima werden derzeit von der Japanologie der Goethe-Universität betrieben. Gegenwärtiges Anliegen von TIF ist die zeitgeschichtliche Dokumentation. Das Forum dient nun in erster Linie als Archiv für Informationen zu 3/11 sowie allgemein zur Geschichte des Atomaren. Die Suchfunktion ermöglicht Recherchen zu Stichworten, Inhalten und Akteuren.

Aktuelles

Rückblick Kunst nach Fukushima: "Japanese Art after Fukushima through the Prism of Festivals"

"Musician Yoshihide Otomo, who lived in Fukushima during his teenage years, undertook something which was very different from the Reborn Art Festival’s strategy. After the 2011 disaster, Yoshihide Otomo started the Fukushima! festival which is held every 15th of August, the traditional day of the dead or O-bon matsuri. Yoshihide Otomo always opens the festival with a traditional O-bon dance, in order to integrate the event into popular tradition. Creating an occasion for people to come to Fukushima is one of the core aims of the festival. Ever since the nuclear incident, the region is either avoided altogether or at the heart of a macabre and voyeuristic kind of tourism, sometimes even organised by tour operators. The Fukushima! festival tries to avoid these pitfalls by giving good reasons to come to Fukushima." (Clélia Zernik, 2017)

Links: https://journals.openedition.org/critiquedart/27197?lang=en

https://journals.openedition.org/critiquedart/27147

https://beauxartsparis.fr/en/professeur/zernik-0


Kunst nach Fukushima: "Contested Sites, Contested Bodies: Post-3.11 Collaborations, Agency, and Metabolic Ecologies in Japanese Art" von Theresa Deichert

"This article argues that works of art critically engaging with the radioactive contamination post-3.11 require attention to artistic collaborations beyond humans, such as with the environment, geological forces, radioactivity, animals, or inanimate objects such as foodstuffs. The two artworks selected to advocate this case are Flow in Red (2014) by Kyun-Chome and Does This Soup Taste Ambivalent? (2014) by United Brothers. Kyun-Chome’s artwork included potentially contaminated rice from Fukushima and its neighboring prefecture Ibaraki, while United Brothers worked together with vegetables grown in Fukushima that may be radioactive. The infiltration of radioactive nuclides into human food chains impacted the ecological networks, bringing to the forefront the interconnected and also interdependent relationships between humans and their environment. In analyzing these two artworks, this article maintains that post-3.11 artists engaging with the disaster have mobilized radioactivity, or food items penetrated by radioactivity, in this sense collaborating with non-human actors. In this context, the key point of this article is to outline the artists’ human-based collaborations, but also to show how analysis of the artworks can be greatly enriched by exploring non-human collaborations. In this endeavor, the aim is not to deny that human collaborations exist, but to show how they are enhanced and superseded by non-human collaborations that truly drive the message of the works forward." (Theresa Deichert, 2020)

Links: https://heiup.uni-heidelberg.de/journals/transcultural/article/view/24246/17994

https://www.academia.edu/127701334/_To_See_Once_More_the_Stars_Fukushima


Themenwochen Alptraum ATOMBOMBE Theater Werder (Havel) - März / April 2025

 "Unsere nächste Uraufführung Einstein und die Bombe bewegt sich im Spannungsfeld von Wissenschaft und Moral: Nur weil der überzeugte Pazifist Albert Einstein 1939 Präsident Roosevelt warnte, die Nazis könnten an einer Atombombe arbeiten, starteten die USA ihr eigenes Atomprogramm, das schließlich zur Bombardierung von Hiroshima und Nagasaki führte.

Das ganz persönliche Drama eines Mannes, das zugleich die ganze Welt betrifft - historisch und zugleich von beängstigender Aktualität."

Uraufführung am Samstag, 15. März 2025.

Link: https://www.comediesoleil.de/spielplan


Neuerscheinung Mai 2025: Hiroshima. "Eine Stimme aus der Hölle"

"Hisashi Tôhara ist achtzehn Jahre alt, als er das tragische Ereignis miterleben muss. An einem Sommertag verlässt er bei stahlblauem Himmel das Haus. Er befindet sich am Bahnhof, und in einem Augenblick erhellt sich die ganze Umgebung, sodass er geblendet wird. Zur gleichen Zeit kommt ein dumpfes Grollen aus der Erde, sein Nacken brennt unter starken Schmerzen. Wahrscheinlich sind es nur ein paar Sekunden, aber es erscheint ihm wie eine Ewigkeit. Kurz darauf ist es plötzlich dunkel – alles ist von einer Wolke überzogen und von schwarzem Rauch erfüllt. Von den Straßen Hiroshimas ist nichts mehr übrig.

Ein Jahr später schreibt er in einem Notizbuch auf, wie er diese Katastrophe erlebt hat – dann schweigt er. Mieko Tôhara, seine Frau, entdeckt das Heft viel später, drei Jahre nach Hisashis Tod. Sie ist erschüttert und veröffentlicht in Tokio fünfzig Exemplare dieser Erzählung im Selbstverlag, um sie ihren Freunden zu schenken. Darüber gelangt der Text an einen französischen Verlag, der ihn 2012 veröffentlicht. Tôharas Beschreibung dieses schicksalhaften Tages ist so eindrücklich, dass sie unbedingt auch in einer deutschsprachigen Ausgabe zugänglich sein muss. Sie erscheint in Erinnerung an das schreckliche Ereignis des Atombombenabwurfs auf Hiroshima, das sich 2025 zum 80. Mal jährt."

Übersetzt von Anika Koide und Daniel Jurjew.

Link: https://www.wallstein-verlag.de/9783835375956-hiroshima.html


80 Jahre nach Hiroshima: Der Lauf des nuklearen Wettrüstens

"Etwa acht Jahrzehnte nach Hiroshima droht ein neues Kapitel der Atomwaffengeschichte: das dritte nukleare Zeitalter. Das erste Zeitalter (1945-1991) war geprägt von der Konfrontation zwischen den USA und der Sowjetunion – mit mehreren Momenten, in denen die Welt nur knapp einem Atomkrieg entging (siehe Infos & Quellen). Diese Erfahrungen führten mit dem Ende des Kalten Kriegs zum zweiten nuklearen Zeitalter: einer Phase der Abrüstung und verstärkter Bemühungen, die Weiterverbreitung von Atomwaffen zu verhindern.

Doch die Anstrengungen des zweiten nuklearen Zeitalters sind fast vollständig zurückgebaut. Expert:innen sprechen deshalb heute immer öfter vom Anbruch des dritten nuklearen Zeitalters. Dieses steht für eine Nuklearlandschaft mit mehreren und neuen Akteur:innen, technologischen Innovationen wie Künstlicher Intelligenz in Waffensystemen und der schrittweisen Auflösung von Rüstungskontrollabkommen. In Summe: eine Multiplikation nuklearer Risiken. Zuletzt war es der Chef der britischen Streitkräfte, Admiral Sir Tony Radakin, der im Dezember 2024 in einer Rede auf einer Konferenz des Königlichen Instituts der Vereinigten Streitkräfte für Verteidigungs- und Sicherheitsstudien davor warnte, dass die Welt am Beginn eines „dritten nuklearen Zeitalters“ stehe."  (Wiener Zeitung, 4. Februar 2025)

Link: https://www.wienerzeitung.at/a/80-jahre-nach-hiroshima-der-lauf-des-nuklearen-wettruestens


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