Willkommen auf der Seite der "Textinitiative Fukushima"
Die Seiten der Textinitiative Fukushima werden derzeit von der Japanologie der Goethe-Universität betrieben. Gegenwärtiges Anliegen von TIF ist die zeitgeschichtliche Dokumentation. Das Forum dient nun in erster Linie als Archiv für Informationen zu 3/11 sowie allgemein zur Geschichte des Atomaren. Die Suchfunktion ermöglicht Recherchen zu Stichworten, Inhalten und Akteuren.
| Fukushima Report im „Journal of Heredity“ | 05.10.2014 |
Ein Abschnitt des „Journal of Heredity“ (Volume 105 Issue 5 September-October 2014) mit insgesamt vier Artikeln widmet sich Befunden nach Fukushima:
Kommentar zum Journal: Over the last 100 years, the Journal of Heredity has established and maintained a tradition of scholarly excellence in the publication of genetics research. Virtually every major figure in the field has contributed to the journal. Established in 1903, Journal of Heredity covers organismal genetics across a wide range of disciplines and taxa. Articles include such rapidly advancing fields as conservation genetics of endangered species, population structure and phylogeography, molecular evolution and speciation, molecular genetics of disease resistance in plants and animals, genetic biodiversity and relevant computer programs. Links:
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| Japan: Anti-AKW-Proteste im Herbst 2014 | 01.10.2014 |
Obwohl nur noch wenig vom Anti-Atom-Engagement in Japan zu hören ist, setzen die Aktivisten seit „Fukushima“ ihre öffentlichen Kundgebungen und Bürgerproteste fort – ist doch für 2015 der Neustart der stillgelegten Atomkraftwerke in Japan geplant. Vor allem Ôe Kenzaburô, Kamata Satoshi und Ochiai Emiko beteiligen sich sehr engagiert an entsprechenden Veranstaltungen, zuletzt an der großen Demonstration vom 23.9.2014. Zahlreiche bekannte Akteure sind hier zu sehen und zu hören. Links:
Kundgebung vom 23. September 2014 mit Ôe, Ochiai und Kamata (Video-Dokumentationen)「川内原発再稼働するな!フクシマを忘れない! 9.23さようなら原発全国大集会」 デモ行進は、14時半より始まり、長時間にわたり行われました。最初の5梯団ほどは信¬号毎に1梯団の間隔でしたが、途中からデモの送り出しが間に合わなくなり、後半、警察¬側が2梯団3梯団をまとめて出すように変更し、ようやく夕刻に全デモが出発しました。デモは、一般市民、学生、市民団体、労働組合などが多数参加し、「再稼動反対」「原発¬なくせ」と声をあげながら行進、しかし憲法や集団的自衛権のプラカードやシュプレヒコ¬ールもありました。 https://www.youtube.com/watch?v=uvKXFvYYHVw (allgemeine Eindrücke/ Sprechchor = Genpatsu nakuse! Saikadô yameyo! Genpatsu iranai! Saikadô hantai! Kodomo wo mamorou! Genpatsu jiko wa tomerarenai! Ningen no chikara de tomerarenai! / Weg mit der Atomkraft! Stoppt den Neustart! Wir brauchen keine Atomenergie! Keinen Neustart: Widerstand! Schützt die Kinder! Den Atomunfall kann man nicht stoppen! Der Mensch kann ihn nicht stoppen!) „So lange wir noch leben, demonstrieren wir: lebenslange Demonstration!“ (Yoshizawa Masami, Aktion "Kibô no Bokujô")
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| „Mein Fukushima“ – Kunstevent in Portugal | 20.09.2014 |
Der Künstler Aizu Tarô, ein ehemaliger Lehrer, der die verlorene Schönheit der Region Fukushima in Erinnerung rufen möchte, kommentiert sein Buch, das zusammen mit Ausstellungen als Kindle-Ausgabe in Portugiesisch, Spanisch, Italienisch, Französisch und Englisch angeboten wird: „I was born in Aizu region of Fukushima but now I live in Kanagawa, Japan. So Fukushima is my hometown. But it has changed a lot since March 11, 2011 as you know. How has Fukushima been ? I'd like to message you the real situations of Fukushima by haiku, gogyoshi and prose in Portuguese translated by Paulo. He is a Portuguese artist.“ (Amazon) „In January 2012, he began presenting English and French versions of his works on his Facebook account under the title of “My hometown, Fukushima.” His poetry quickly caught the attention of foreign haiku aficionados who translated them into other languages.“ (Asahi Shimbun) Auch in diesem Fall ist eine Diskussion von „Heimatlyrik“ nach Fukushima angemessen. Links:
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| Thinktanks steuern die Wahrnehmung von Fukushima | 16.09.2014 |
Den Japanwissenschaften bekannte, national eingestellte Organisationen wie die Nippon Foundation und die Sasakawa Foundation (Sasakawa Memorial Health Foundation ), arbeiten für den außenstehenden Beobachter mehr oder weniger erkennbar darauf hin, „Fukushima“ als atomare Havarie von globalen Ausmaßen zu entschärfen und die Katastrophe mit PR Maßnahmen bzw. internationaler Pressearbeit als Angstreaktion der lokalen Bevölkerung vor Verstrahlung zu reduzieren. Die Empfehlungen einer Tagung (8.-9. September im Fukushima View Hotel), die mit in- und ausländischen Experten einschlägige Ergebnisse vorlegte und die also „Fukushima“ zum psychologischen Geschehen strahlenphobischer Laien erklärte, durften dem Ministerpräsidenten Abe Shinzô kürzlich vorgelegt werden. Links:
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| Freigabe der Yoshida-Protokolle | 12.09.2014 |
„Am heutigen Donnerstag veröffentlichte die Regierung 400 Seiten der Yoshida-Protokolle. Die jetzt offengelegten Dokumente decken den Zeitraum von Juli bis November 2011 ab und beinhalten Aussagen von Masao Yoshida vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss. Yoshida war zum Zeitpunkt der Katastrophe verantwortlicher Leiter des AKW Fukushima Daiichi. Bis zu einem erst jüngst erlassenen Beschluss zur Preisgabe der Yoshida-Protokolle waren diese unter Verschluss. Nachdem einige japanische Medien bereits vorab Material veröffentlicht hatten, erwies sich ein Teil bereits als korrekt. So gibt es etwa Schilderungen von Yoshida, in denen seine Unzufriedenheit über mangelndes Krisenbewusstsein, fehlende Koordination und schlechten Überblick bei Regierung und der Unternehmensführung in TEPCO beklagt. Ein Beispiel hierfür ist der Umstand, dass die Arbeiter trotz der Behinderung durch hohe Strahlung bereits in den frühen Stunden des 12. März 2011 versuchten, an Reaktor 1 eine Entlüftungsmaßnahme durchzuführen, um durch diesen Druckausgleich Risse in den Behältern innerhalb des Reaktors zu vermeiden, bevor der damalige Umweltminister Banri Kaieda erst um 6:50 Uhr eine entsprechende Anordnung gab. Unverändert im Vergleich zu vorigen Medienberichten, nutzte Yoshida auch in den nun vorliegenden Dokumenten eine direkte Sprache, wenn es um die Kritik an Regierung und Kraftwerksbetreiber geht. So sei die Arbeit der als Helden verehrten Feuerwehrleute und Soldaten der Selbstverteidigungsstreitkräfte, die mit Löschzügen und Helikoptern versuchten, die Brennelemente zu kühlen, völlig ohne Bedeutung für die Situation vor Ort gewesen. Selbst wenn jede Wasserladung ihr Zeil erreicht hätte, wären dies lediglich 10 bis 20 Tonnen und damit völlig bedeutungslos für die Abklingbecken gewesen. Diese neuen Aussagen decken sich mit den bislang bekannten Berichten über Yoshida.“ (Spreadnews) Links:
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