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Willkommen auf der Seite der "Textinitiative Fukushima"

Die Seiten der Textinitiative Fukushima werden derzeit von der Japanologie der Goethe-Universität betrieben. Gegenwärtiges Anliegen von TIF ist die zeitgeschichtliche Dokumentation. Das Forum dient nun in erster Linie als Archiv für Informationen zu 3/11 sowie allgemein zur Geschichte des Atomaren. Die Suchfunktion ermöglicht Recherchen zu Stichworten, Inhalten und Akteuren.

Aktuelles

Olympia 2020 in Japan: Platz drei im Medaillenspiegel und die geteilte Meinung – ein Gespräch zwischen Sportwissenschaft und Japanologie

„In einem Jahr stehen in Tokio die Olympischen Sommerspiele an. Es sollen die „Spiele der Wiederauferstehung“ werden, nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima 2011. Die Stimmung im Land sei gespalten, so Maja Sori Doval, Sportdozentin in Tokio und der deutsche Japanologie-Professor Wolfram Manzenreiter“.

Als Kommentar zur japanischen Protestkultur heißt es:

„Erst im März war der Chef des Japanischen Olympischen Komitees (NOK), Tsunekazu Takeda, wegen Korruptionsvorwürfen zurückgetreten. Ein Aufschrei im Land blieb aus. Sori Doval hat das nicht gewundert: `Es gibt hier keine Protestkultur, wie wir sie kennen.´ Auch nach dem Tsunami und der Reaktorkatastrophe von Fukushima habe sich daran nichts geändert: `Die Medien haben Proteste zum Teil gar nicht verbreitet oder das Bild, das sie vermittelt haben, wurde sehr gesteuert.´ Am Anfang habe es Proteste von engagierten Leuten gegeben. `Aber langfristig ist nichts passiert. Es ist untergegangen.´ (Deutschlandfunk)

Link: https://www.deutschlandfunk.de/olympia-2020-in-tokio-spiele-bei-ioc-musterschueler-japan.892.de.html?dram:article_id=454916


Tagungsbericht: "Der Gorleben-Treck 1979 und die niedersächsische Landesgeschichte"

Am 21. und 22. Juni 2019 fand in Hannover die 40. Sitzung des Arbeitskreises für die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen statt. Thema anlässlich des 40. Jubiläums des Gorleben-Trecks von 1979 waren Anti-Atom-Protest als soziale Bewegung in einem regionalen und internationalen Vergleich. Zur Konferenz gibt es nun einen Tagungsbericht:

"Die Tagung hat gezeigt, dass es sich lohnt, einen Blick über die Grenzen Niedersachsens zu werfen, um die verschiedenen Einflüsse und Wechselbeziehungen, die der hiesige Anti-Atom-Protest von außen erhalten hat, zu verdeutlichen. Sie kann auch als ein Aufruf verstanden werden, Niedersachsen wieder als ein Grenzland der alten Bundesrepublik zu entdecken, das an der Nahtstelle zwischen Ost und West lag und seine politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Identität in einem nicht geringen Maße aus dieser Stellung ableitete." (Oliver Schael, Fritz-Erler-Forum Baden-Württemberg, Friedrich-Ebert-Stiftung)

Link: https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-8428


ZEIT-Artikel zur iranischen Atombombe: "Wenn einer aufsteht, um dich zu töten, töte ihn zuerst"

"Ein Jahr lang haben Journalisten der ZEIT und der New York Times recherchiert, um diesen wohl gefährlichsten geopolitischen Konflikt unserer Zeit nachzuerzählen. Sie haben mit Geheimdienstlern und Politikern, Diplomaten und Wissenschaftlern im Iran, in Israel, den USA und Deutschland gesprochen. Aus ihren Schilderungen ergibt sich eine bisher in vielen Teilen unbekannte Geschichte dieser Krise, in der gezielter Mord zum politischen Werkzeug wurde [...]" (ZEIT ONLINE, 04.09.2019)

Link: https://www.zeit.de/2019/37/atomabkommen-iran-usa-donald-trump-vertrag-konflikt


"Tokyo 2020: Olympia und die Argumente der Gegner"

Ende August veröffentlichte der Japanologe, Journalist und Sportwissenschaftlicher Andreas Singler mit dem Band "Tôkyô 2020: Olympia und die Argumente der Gegner" eine Übersicht kritischer Stimmen zu den kommenden olympischen Spielen in Japan - unter anderem auch in Verbindung zur Anti-Atom-Bewegung und der "Fukushima"-Katastrophe, die Singler bereits 2018 in "Sayônara Atomkraft" (EB-Verlag, 2018) sowie auf seinem Blog (https://www.andreas-singler.de) ausführlich kommentierte.

Abstract: 

"Weithin Ablehnung schlägt dem wichtigsten Sportfest der Welt insbesondere aus der japanischen Anti-Atomkraft-Bewegung entgegen. Deren Mitglieder fürchten, dass das als „Wiederaufbau-Spiele“ (fukkô gorin 復興五輪) proklamierte Mega-Event  dazu missbraucht wird, den Atomunfall von Fukushima vergessen zu machen und dass die für Olympia benötigten Ressourcen den Betroffenen der Dreifachkatastrophe von 2011 verloren gehen.  

„Im Augenblick sollten wir so etwas nicht tun“, ist eine der am häufigsten zu vernehmenden Aussagen zu Tôkyô2020. Olympia werde politisch missbraucht, so heißt es ferner. Um der Weltöffentlichkeit zu demonstrieren, dass die Situation in der betroffenen Region wieder in Ordnung sei, würden 2011 evakuierte Gebiete unter Ausübung ökonomischen Zwangs trotz noch immer deutlich erhöhter radioaktiver Strahlung mehr und mehr repatriiert. Dem Motto von den „Wiederaufbau-Spielen“ setzen manche Kritiker daher den Begriff von den „Wiederaufbau-Behinderungs-Spielen“ (fukkô bôgai gorin  復興妨害五輪) entgegen." 

Links:

https://www.bod.de/buchshop/tokyo-2020-olympia-und-die-argumente-der-gegner-andreas-singler-9783744802321?utm_source=saleswidget&utm_medium=referral&utm_campaign=saleswidget_large

https://www.ebv-berlin.de/Sayonara-Atomkraft-Proteste-in-Japan-nach-Fukushima (Sayônara Atomkraft. Proteste in Japan nach "Fukushima"; Singler 2018)


Konferenz "Für eine Olympiade in Tokyo, die Fukushima nicht verschweigt"

Am 14. und 15. September 2019 findet in der Auslandsgesellschaft Dortmund die Konferenz "Für eine Olympiade in Tokyo, die Fukushima nicht verschweigt" statt. Veranstalter ist die Deutsch-Japanische Gesellschaft Dortmund in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung NRW.

Aus der Ankündigung: "Mit der Konferenz möchten wir jene zu Wort kommen lassen, die sich mit der aktuellen Öffentlichkeitsstrategie der Regierung auseinandersetzen und die die Folgen der Katastrophe für die geflohenen Menschen, ihre Kinder und für die Umwelt aufzeigen können. Wir möchten auch zeigen, mit welchen Fragen sich die Umweltbewegung in Japan heute auseinandersetzt und welche Proteste es immer noch gibt. Wir möchten auch fragen, ob zivilgesellschaftliche Initiativen in Deutschland Aktionen planen, um „Sand im Getriebe“ einer Öffentlichkeitsstrategie zu sein, die alle Risiken und die Krise nach Fukushima negiert. Können wir Kontakte zu Medienhäusern vor den olympischen Spielen aufzunehmen, so dass während der olympischen Spiele auch über Fukushima und seine Folgen berichtet werden kann? Zu der Konferenz sind auch Partner eingeladen, die sich in anderen europäischen Ländern mit den Folgen von Fukushima auseinandersetzen."

Link zum Konferenzprogramm:
https://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Konferenz-Dortmund_9-19.pdf


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