Die Flut von Gerüchten ist Kunde der kommenden Revolution
流言の氾濫はすでに革命の到来を告げている
Von: Das Übersetzerkomitee „Der kommende Aufstand“
『来るべき蜂起』 翻訳委員会
Erschienen in: Gendai shisō (Mai 2011), S. 130-133
Übersetzt von Fabian Schäfer
Politiker und Staat,
Massenmedien und Fachleute,
die ranghohen Repräsentanten der Kernenergie,
alle sind sie unsere Feinde,
alle sind sie Lügner.
Aus dem Gedicht eines Oberschülers aus der
Stadt Minamisōma (Präfektur Fukushima)
Das Recht auf Panik
Eine plötzliche Katastrophe hat unserem Alltag (Arbeit, Politik, Kunst, Staat, Kapital...) Risse zugefügt. Vielleicht ist es ja gerade diese Störung, die alles neu entstehen lässt. Man fühlt sich an die Brechtschen Lehrstücke erinnert. Vor allem aber sollte jetzt Kurosawa Akiras Film „Aufzeichnungen eines Lebendigen“ (Ikimono no kiroku) in den Zeugenstand gerufen werden.1
Der Protagonist des Films, Nakajima Ki’ichi, Unternehmer einer Gießerei in Tokyo, will nach Akita fliehen, um einer vom „Süden her“ sich nähernden radioaktiven Strahlung zu entgehen. Als er jedoch erfährt, dass die Radioaktivität auch vom „Norden“ her kommt, fasst er eigenmächtig den Entschluss, mit seiner Familie nach Brasilien auszuwandern. Aufgrund dieses Vorhabens wird Nakajima entmündigt.
Ein Jahr vor der Veröffentlichung des Films hatte sich der „Vorfall des Glücklichen Drachen V“ (Daigo fukuryū-maru jiken) ereignet. 2 Der Film bezieht sich auf die Angst vor der Atomkraft als solche. Wir dürfen dennoch nicht vergessen, dass zur gleichen Zeit in Japan das Atomenergiegesetz (Genshiryoku kihonhō) in Kraft getreten ist.3 Im Film setzt der panische Protagonist Nakajima letztlich die eigene Gießerei in Brand, woraufhin er in die Psychiatrie eingeliefert wird. In der letzten Szene sieht man, wie er beim Anblick der durch ein Fenster herein strahlenden Sonne die Worte „Die Erde steht in Flammen“ vor sich hin murmelt. Wer, so fragt man sich angesichts der sich von Fukushima aus über die gesamte nördliche Hemisphäre ausbreitenden radioaktiven Partikel, vermag es heute noch, sich lustig über ihn zu machen?
Der Ursprung des Wortes „Panik“ liegt in der „panischen Besessenheit“, einem durch den Hirtengott Pan hervorgerufenen Zustand, der Herdentiere außer Kontrolle geraten lässt. Tatsächlich gibt Stéphane Mallarmé einen um die Zeit des Aufstands der Pariser Kommune verfassten Text den Titel „Nachmittag eines Fauns“ (L’après-midi d’un faune; 1865, endgültige Version 1887). Und mit Walter Benjamin können die zur gleichen Zeit entstandenen Werke „Die Gesänge des Maldoror“ von Lautréamont oder Fjodor Dostojewskis „Böse Geister“ als „Rechtfertigung des Bösen“ durch „große Anarchisten“ verstanden werden.4 Diese literarischen Bilder sind sich ähnlich in der Beschreibung eines der gestaltlosen Masse (gunshū) innewohnenden Potenzials. Alberto Toscano beschreibt den zwischen Masse und kontrolliertem „Publikum“ (kōshū) bestehenden Unterschied wie folgt:
Where crowds are affected by the tumultuous but relatively short-lived contagion effected by physical proximity and horde behavior, publics – or ‘spiritualized crowds’ – are much weirder entities. On one level Tarde suggests – and his epigones in the public relations industry would make much of this – that publics, with their dispersion, immateriality, and action at a distance, may neutralize the physical threat to order and stability posed by crowds. On another, he realizes that publics are a kind of pharmakon, an antidote to the frenzies of multitudes that might provoke auto-immune reactions of sorts, presenting dangers far greater than those of crowds, with their spatial and temporal finiteness.5
Auch Nakajima sieht sich von einem derartigen „Publikum“ umgeben, das den Blick der Macht internalisiert hat. Das Publikum is nicht anderes als der Schatten einer verkommenen, auto-immunisierten Masse ist. Eine Masse, die aus ihrer Anonymität herausgetreten ist und sich der Macht der öffentlichen Meinung unterworfen hat. Im Film sehen die Anderen im Verhalten Nakajimas bloß den Ausbruch einer Panik, die es unter Kontrolle zu bringen gilt. Um die Menschen dennoch aus ihrem unwürdigen Alltag zu reißen, setzt Nakajima seine eigene Gießerei in Brand. Nicht er sei verrückt, heißt es an einer Stelle des Films, sondern der Rest der Welt, der sich, der Strahlung ausgesetzt, sorgenfrei vergnügt.
„Geratet nicht in Panik!“, „Schürt keine Unruhe!“ – so klingt das dem Publikum angesichts der Katastrophe injizierte Gegenmittel. Doch was als das „Böse“ bezeichnet wird, ist nichts anderes als eine aus den Massen heraussprudelnde revolutionäre Intelligenz. Während die radioaktiven Teilchen in die Atmosphäre, auf die Erde und in das Meer gelangen, und sich so weltweit ausbreiten, dringen die Stimmen unzähliger „Lebendiger“ (ikimono) aus dem düsteren Wald des Fauns an unsere Ohren. Sie lassen sich durch niemanden beschwichtigen. Die Flut von Gerüchten kündigt an, dass wir uns bereits im Zustand einer Revolution befinden. Anstatt unsere Angst zurückzuhalten, sollten wir unserer Panik gemeinsam freien Lauf lassen. Was hier auf dem Spiel steht, das ist das Recht, seiner Panik Geltung zu verschaffen.
Die Zeit einer neuen Meteorologie ist angebrochen
In seinem Werk „Die Pest“ vermerkt Albert Camus:
Es hat auf der Erde ebenso viele Pestseuchen gegeben wie Kriege. Und doch finden Pest und Krieg die Menschen immer gleich wehrlos. (...) In dieser Beziehung waren unsere Mitbürger wie alle Leute, sie dachten an sich, oder anders ausgedrückt, sie waren Menschenfreunde: sie glaubten nicht an Heimsuchungen.6
Waren wir genauso „wehrlos“? In Camus’ Werk bricht die Pest zusammen mit abertausenden Ratten über die Städte herein. Die Epidemie macht die Menschen zu Gefangenen ihrer eigenen Städte, wo es sie in großer Angst dahinrafft. Wir hingegen sollen in Zeiten einer neuen radioaktiven Pest, die uns Pein und Tod bringt, unserer Angst beraubt werden.
Die kapitalistisch-staatliche Militärkampagne richtet sich vor allem gegen unsere Angst. Fragwürdige Spezialisten orakeln unermüdlich von Sicherheit, und wir werden ermuntert, die Angst unserer nächsten Angehörigen zu maßregeln. Eine Kampagne, die nicht nur einen Wiederaufbaunationalismus, sondern auch die „imperialen“ Truppen des US-amerikanischen Militärs und des Atomenergiekapitals mobilisiert. Wie viele Freunde haben wir seit dem 11. März verloren? Die Angriffe richten sich auf ein Komplott der Gefühle. Doch kann nicht das schon der Herrschaft des „Empire“ einen Riss zufügen“?
Die japanische Inselkette wurde unwiderlegbar ihrer Zukunft beraubt. Wir leben in Zeiten einer neuen Pest. „Wiederaufbau“? „Natürliche oder menschengemachte Katastrophe“? Die an das Publikum gerichtete Befehlssprache ist bereits kollabiert. Die Unterscheidung von Mensch und Natur muss im Sinne Deleuzes und Guattaris aufgehoben werden. Der stark durch die beiden Philosophen Deleuze und Guattari inspirierte Denker Egawa Takao beschreibt die diese einen neuen Naturalismus hervorbringenden „meteorologischen Erscheinungen“ (einschließlich Erdbeben und Radioaktivität) wie folgt:
Wolken, Regen, Wind, Gewitter, Nebel... Es sind nicht die Naturwissenschaftler, die sich unablässig um diese Erscheinungen des Wetters kümmern, sondern die von der Wissenschaft außer Acht gelassenen Bauern, Fischer, Seeleute, Wasserkraft- und Landwirtschaftsingenieure, Reisenden und Freiluftarbeiter. Unterdrückt und herabgewürdigt wurde deren Meteorologie jedoch nicht, weil sich Wetterphänomene schlicht ihrer Unordnung und großen Kontingenz wegen nicht vorhersagen oder formalisieren lassen, sondern weil die Meteorologie vielmehr im Zusammenhang mit „der Umwelt von essenziellen Ereignissen“ steht. Wetterphänomenen wohnt nichts inne, dass sich als normal oder anormal bezeichnen ließe. Vielmehr ist die „Existenz“ von Wetter selbst völlige Anomalie. Daher wurde das Denken, dass das „Wetter“ selbst etwas „Anormales“ ist, lange Zeit historisch und kulturell unterdrückt und vergessen.7
Während das Publikum sich stets um „das Wetter“ (kikō) besorgt ist und dieses per Abstraktion in normal/anormal unterteilt, bringen die Massen (Reisende und Freiluftarbeiter!), die mit dem „Wetter“ (kishō) leben, ohne jegliche Abstraktion transversale Verbindungen der Anomalie hervor. Egawa zufolge können drei Formen der „meteorologischen Zeit“ unterschieden werden:8 Die erste Zeit ist eine auf den Verfall zulaufende grausame „Zeit der Pest“; die zweite eine des entschichtenden „Clinamen (einer Abweichung)“, in der die Natur zur Kriegsmaschine gegen die Staatsapparate wird;9 die dritte ist die Zeit fließender atomarer „Elementarteilchen“, in der die „Natur“ zum „Atem eines organlosen Körpers“ wird. In dieser Zeit nimmt die Erde selbst die Gestalt eines organlosen Körpers an. Aus den Slums und aus der Pest, die wir heute vor Augen haben, kündigt sich dann die „Ankunft eines Zeitalters der Erde“ an (Kōso Iwasaburō).
Die Erde, dieser organlose Körper, wird die Grenze zwischen Natur und Mensch wegblasen wie die Häuser in Fukushima. Die Zeit einer neuen Pest ist angebrochen, Panik muss befürwortet werden. Nicht nur Erdbeben und Tsunami sind „Wetter“. In der „Zeit des Clinamen“ werden auch unsere Ängste und Gerüchte zu Kriegsmaschinen, die sich gegen Staat und Kapital richten. Diesbezüglich können die Arabische Revolution und die Erdbebenkatastrophe in Ost-Japan/Fukushima auf gleicher Ebene betrachtet werden. In beiden Aufständen verwirklicht sich sowohl eine Aufhebung als auch eine Überwindung der wirkungs- und machtlosen Trennung von Erde und Mensch. Die „Elementarteilchen“ des „Atems“ verheißen weder Resignation noch Apokalypse. Was bleibt, ist einzig der Aufstand: um das Vertriebensein in eine weite Wüste zu verwandeln und in eine Flucht aus ihr; als unser Schicksal und zugleich als eine Verweigerung dessen; und als Strafe und zugleich als Rache dafür, die Atomkraft hervorgebracht zu haben.
An vielen Orten entstehen bislang nicht gesehene Kämpfe. Das können wir alle fühlen. Wir wollen uns jetzt nicht fragen, ob das Kapital in der Zerstörung selbst eine Kapitalquelle entdecken wird oder ob Staat und Kapital ihren Willen zur Herrschaft sogar verloren haben. Das hängt vom Ausgang des Kampfes ab. Sicher ist, dass Erdbebenkatastrophe und Atomkraft unzählige Flüchtlinge hervorbringen.
Warum diskutiert trotzdem niemand einen Krediterlass für die weggeschwemmten Autos und Häuser? Warum gibt es – anstelle von Turnhallen und Übergangswohnungen – keine selbstverwalteten Flüchtlingslager, die den Lebensunterhalt der Flüchtlinge bedingungslos gewährleisten? Und tritt derjenige, der unter dem Deckmantel des Wiederaufbaus öffentlich Gemüse aus der verstrahlten Region verzehrt, den Tod eines Landwirts, der 30 Jahre lang organischen Ackerbau betrieben hat und sich beim Anblick des aus dem Atomkraftwerk hervorquellenden Qualms das Leben nahm, nicht mit Füßen?10
Wie dem auch sei, die Verstrahlung ist offensichtlich. Der Diskurs um Zahlen und Sicherheit ist wirkungslos. Früher oder später werden die radioaktiven Partikel in irgendeiner Form in den menschlichen Körper gelangen. In Zeiten der Pest wird ein Kampf um die Wahrheit der Masse ausbrechen. Schutz suchen muss nicht nur das „gebärende Geschlecht“. Das Morden muss aufhören. Die sakrosankte kapitalistische Atomenergie ist zu verabschieden. Einer idiotischen Gesellschaft ist Einhalt zu gebieten. Wir werden ein grenzenloses Verhalten an den Tag legen.
Der Aufruhr wird vielfältig sein. Es wird zu einer groß angelegten Sabotage durch Freiwillige kommen, die die Annullierung aller bestehenden Kredite von Katastrophenopfern fordert. Die Flüchtlinge werden eine bedingungslose Gewährleistung ihres Lebensunterhalts einfordern und kommunale Gebäude in den Flüchtlingslagern besetzen. Ein Teil der Männer und Frauen wird in die Firmenwohnungen und Erholungsheime der Firmen TEPCO, Hitachi, Tōshiba und Mitsubishi einziehen, sobald sie ihre Zahlungen erhalten haben. Der Unterricht der regierungstreuen Professoren ist zu boykottieren. Die Studenten werden erkennen, dass es kein Wissen gibt, das nur Fachleuten verstehen.
Dazu bedarf es keiner Waffen; es reicht zu zerstören. An der Anti-Atomkraft-Demo am 10. April haben 20.000 Menschen teilgenommen. Diese von politischen Parteien und Gewerkschaften unabhängige Demonstration übersteigt schon jetzt das Ausmaß der Demonstrationen von 1968. Die Atomkraftwerke sind abzuschalten und wir werden mit eigenen Händen Stromausfälle herbeiführen. Auch auf die Gefahr hin, dass wir uns wiederholen: Wir müssen die Panik anerkennen und ein Leben in der neuen meteorologischen Zeit führen. Unsere Verwirrung, Angst, Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit wird dem Kapitalismus, der unsere Gefühle in der Arbeit gebunden hat, ein Ende setzen. Die Zerstörungen durch die Atomkraftwerke stehen sinnbildlich für eine Implosion des kognitiven Kapitalismus. Es handelt sich um nichts Geringeres als den Beginn eines Aufstandes in der Revolution.
1 Kurosawa Akira (1955), Ikimono no kiroko (dt.: „Bilanz eines Lebens“). Tōhō, 1955.
2 Glücklicher Drache V (Dai-go fukuryū-maru) war ein japanischer Fischkutter, der am 1. März 1954 durch den radioaktiven Niederschlag eines US-amerikanischen Wasserstoffbombentests auf dem Bikini-Atoll verstrahlt wurde. Alle 23 Besatzungsmitglieder verstarben an der Strahlenkrankheit oder den Folgen der Verstrahlung (Anm. des Übersetzers).
3 Der ehemalige Premierminister Nakasone Yasuhiro beschreibt in seinem Buch Tenchi ujō: 50nen no sengō seiji wo kataru (dt. „Die fühlende Welt. 50 Jahre Nachkriegspolitik“. Tōkyō: Bungei shunjū, 1995) die führende Rolle, die er im Anschluss an ein „Sommerseminar“ mit Henry Kissinger an der Harvard Universität gemeinsam mit Shōriki Matsutarō bei der Einführung der Atomenergie in Japan gespielt hat. Dass es sich bei eben diesem Shōriki auch um einen Agenten des CIA gehandelt hat, wird aus Arima Tetsuos Buch Genpatsu, Shōriki, CIA – kimitsu bunsho de yomu Shōwa rimen-shi („Atomenergie, Shōriki, CIA. Die Kehrseite der Geschichte der Shōwa-Zeit wie sie aus Geheimakten ersichtlich wird.“ Tōkyō: Shichō shinsho, 2008), das auf veröffentlichen Geheimdokumenten der US-amerikanischen National Archives and Records Administration beruht. Wir tendieren nicht zu Verschwörungstheorien, erachten es jedoch nicht für abwegig, dass es damals CIA-Agenten unter den Parlamentsabgeordneten und in den Unternehmensleitungen der Stromkonzerne gegeben hat. Obwohl sich der Charakter dieser Verschwörung wohl nicht genau bestimmen lässt, deutet diese Verwicklung selbst schon auf eine solche Verbindung hin. Auch wenn dies durch die nachträgliche Veröffentlichung der Akten bewiesen wurde, ist für uns entscheidend, dass es mit dem Beginn des 55er-Systems eine hybride Beziehung von Atomenergiekonzernen und Massenmedien gibt. Aus der Zerstörung des durch diese Verflechtung strukturierten Alltags entsteht ein neues Handeln.
4 Benjamin, Walter: „Der Sürrealismus. Die letzte Momentaufnahme der europäischen Intelligenz.“ In: ders.: Gesammelte Schriften Bd. II/1. Frankfurt a.M: Suhrkamp, 1991 (1929), S. 304-305.
5 Alberto Toscano, Fanaticism – On the Uses of an Idea, London, New York: Verso, 2010, S. 21.
6 Albert Camus, Die Pest. Reinbek: Rowohlt, 1989 (orig. 1947), S. 46.
7 Egawa Takao, „Datsu-chisō-ka no echika. Deleuze=Guattari-ron II.“ (dt.: Die Ethik der Entschichtung. Über Deleuze und Guattari, II). In: Shisō 2010 (Februar), S. 141
8 Ebd., S. 141-143.
9 Gilles Deluze und Félix Guattari beziehen sich in ihrem Denken auf Epikur und Lukrez, für die das Clinamen das Element des Zufalls in einem determinierten System darstellt. Dem liegt ein Denken zu Grunde, demzufolge die gesamte Welt aus kleinen, sich im steten Fall befindlichen Atomen besteht, die sich nie treffen und nur deshalb zu sinnlich wahrnehmbaren Objekten unserer Dingwelt zusammenballen könnten, weil sie kleinste Abweichungen in ihrer Bewegung aufweisen. (Anm. des Übersetzers)
10 DER SPIEGEL (http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,756602,00.html) schreibt am 12.4.2011: „Gemüse und Obst aus der betroffenen Region sind laut Greenpeace hoffnungslos verstrahlt. Doch solche Bedenken versucht die japanische Regierung zu zerstreuen. So wird in Tokio mit dem zweitägigen PR-Event ‚Auf geht’s, Iwaki!’ für das Gemüse aus der vom AKW-Störfall betroffenen Region geworben. Regierungssprecher Yukio Edano trat am Dienstag gemeinsam mit der beliebten Comedian Shizu-chan auf - und biss beherzt in eine Tomate aus Iwaki. Auch bei Erdbeeren langte er zu: ‚Sie sind sehr süß und lecker!’, schwärmte Edano. Damit warb er für die Produkte aus der Provinz Fukushima und forderte die Besucher auf, die ‚voller Leidenschaft hergestellten Lebensmittel’ zu konsumieren und so die betroffenen Gebiete zu unterstützen. Dabei scheint er sich möglicher Schwächen der angepriesenen Lebensmittel durchaus bewusst zu sein. ‚In keinem Supermarkt der Welt gibt es ausschließlich sichere Lebensmittel’, sagte Edano, der auch für seine Familie Gemüse und Obst aus Fukushima einkaufte.“ (Anm. des Übersetzers)