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NISA widersprach der Revision von Richtlinien zur Prävention atomarer Katastrophen - 2006 - "Stiftet Verwirrung"

Original: 保安院、原発防災指針改訂に抵抗 06年「混乱を惹起」 (Asahi Shimbun Digital vom 15.3.2012, http://www.asahi.com/politics/update/0315/TKY201203150228.html )

(übersetzt von Raji C. Steineck)


Aufgrund Dokumenten, die auf Antrag der Asahi-Zeitung zugänglich gemacht wurden, ist deutlich geworden, dass vor 6 Jahren die Nationale Kommission für Nuklearsicherheit die Richtlinien für den Fall von Nuklearunfällen der Revision internationaler Standards anpassen wollte, dies aber auf den Widerstand der Agentur für Nuklearsicherheit  (NISA) des Ministeriums für Wirtschaft und Industrie stiess. Die Revision hätte das Gebiet der Katastrophenprävention ausgeweitet und eine neue Einteilung von Zonen für Sofortmassnahmen im Falle eines schweren Unfalls vorgenommen. Wäre sie umgesetzt worden, hätten möglicherweise die Auswirkungen des Unfalls im Reaktor Fukushima 1 der TEPCO (Tokyo Electric Power Corporation) verringert werden können.

Die Kommission hatte im März 2006 in Übereinstimmung mit einer von der IAEA den Mitgliedsländern empfohlenen Anpassung der Standards (beschlossen 2007) eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Ein Thema war, die "Emergency Planning Zones" (EPZ) im Umkreis von 8 -10 km um die Kraftwerke abzuschaffen und durch ausgeweitete "Urgent Protective Action Planning Zones" (UPZ) innerhalb eines Radius von 30 km zu ersetzen. Die Schaffung von "Precautionary Action Zones" im Umkreis von 5 km um die Kraftwerke, aus denen die Wohnbevölkerung im Falle der Mitteilung eines schweren Unfalls sofort zu evakuieren wäre, stand ebenfalls auf dem Prüfstein.

Nach den jetzt zugänglich gemachten Dokumenten erhielt die Kommission Ende April 2006 ein Schreiben der NISA, das dagegen mit den Worten Einspruch erhob, "wir hoffen, dass diese Untersuchung eingefroren wird, weil zu befürchten steht, dass dadurch in der Gesellschaft Verwirrung gestiftet wird und die Verunsicherung in der Bevölkerung in Fragen Sicherheit der Kernenergie verstärkt wird." Weiterhin wurde das Bedenken geäußert, dass auch mehr finanzielle Unterstützung notwendig werden würde.

 *** (Ende des Artikels)***


Anmerkung des Übersetzers:  Die 2006 angedachten Veränderungen sollen nach einer Nachricht in Daily Yomiuri Online nun in anhand der Erfahrungen des letzten Jahres modifizierter Form umgesetzt werden, vgl. http://www.yomiuri.co.jp/dy/national/T111102004922.htm

 

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