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Willkommen auf der Seite der "Textinitiative Fukushima"

Die Seiten der Textinitiative Fukushima werden derzeit von der Japanologie der Goethe-Universität betrieben. Gegenwärtiges Anliegen von TIF ist die zeitgeschichtliche Dokumentation. Das Forum dient nun in erster Linie als Archiv für Informationen zu 3/11 sowie allgemein zur Geschichte des Atomaren. Die Suchfunktion ermöglicht Recherchen zu Stichworten, Inhalten und Akteuren.

Aktuelles

Monographie "Japanische Literatur nach Fukushima. Sieben Exkursionen" (August 2021)

Die Studie "Japanische Literatur nach Fukushima. Sieben Exkursionen" ist erschienen!

Auf den 501 Seiten des Bandes werden zahlreiche Autoren und Autorinnen der zeitgenössischen japanischen Literatur mit ihren Texten zu Themen wie Natur und das Nukleare, Atomhavarie und „belastete Atmosphären“, Leben im „toxischen Kontinuum“ sowie „Im Post-Anthropozän: Die Erde ohne uns“ u.a. vorgestellt. Unter ihnen sind bekannte Namen – Tsushima Yûko, Kawakami Hiromi, Tawada Yôko, Kirino Natsuo und Murata Sayaka – aber auch bislang meist nur in Japan gelesene Vertreter der Literaturszene wie Yoshimura Manʼichi, Isaka Kôtarô, Itô Seikô, Kobayashi Erika und Onda Riku. Auch Schriftsteller aus der von der Dreifachkatastrophe am stärksten betroffenen Region, z.B. Genʼyû Sôkyû und Kimura Yûsuke, kommen zu Wort, ebenso wie eine ältere Autorengeneration, die mit ihren literarischen Kommentaren die Machtverhältnisse im „Atom-Staat“ kritisiert und an die Grundlagen eines Demokratieverständnisses erinnert, wie es für die Nachkriegszeit prägend war. Leitfrage der Textexegesen ist, inwieweit und auf welche Art die literarische Repräsentation von „3.11“ eine – in Abgrenzung zum offiziellen Narrativ der Katastrophe durch Regierung und Medien – alternative oder subversive Deutung der Geschehnisse bietet.

Link: https://www.ebv-berlin.de/Band-15-Japanische-Literatur-nach-Fukushima


Toxische Perspektiven bis 2050 - Wassereinleitung ins Meer

"Bei genauerer Betrachtung der speziellen Abwasserproblematik in Fukushima zeigt sich, wie von der japanischen Regierung und der Betreiberfirma Tepco Mythen und Fehlinformationen in die Welt gesetzt wurden, aus finanziellen und politischen Gründen."

"Machbare Alternativen zur schlechtesten Lösung, nämlich das radioaktive Wasser einfach ins Meer fließen zu lassen, wurden gar nicht erst in Betracht gezogen. Geplant ist, ab Ende 2022, Anfang 2023 das gespeicherte Wasser nach und nach abzulassen – in einem Projekt, das sich bis in die 2050er Jahre zöge. Dieses Vorhaben ist inakzeptabel und wird von der Bevölkerung, von Umwelt- und Fischereiverbänden sowie von Anrainerstaaten wie Südkorea und China kritisiert" (Greenpeace  2021).

Links: https://www.greenpeace.de/themen/energiewende-atomkraft/atomunfaelle/gefaehrliche-mythen (Greenpeace April 2021)
https://www.greenpeace.de/themen/energiewende/atomkraft/katastrophaler-wassers
https://www.jaif.or.jp/en/information-about-fukushima-daiichi-nps-water-treatment/chaden (JAIF, 2. August 2021)
https://www.iaea.org/newscenter/news/japans-reports-on-conditions-at-tepcos-fukushima-daiichi-nuclear-power-station-9-august-2021 (IAEA, 9. August 2021)
https://thediplomat.com/2021/06/fukushima-depoliticizing-the-release-of-treated-water-into-the-ocean/ (Akiyama Nobumasa / Hitotsubashi University, Juni 2021)


Ausschreibung CAPAS Stipendien 2022-23

Käte Hamburger Centre for Apocalyptic and Post-Apocalyptic Studies
Call for Applications – Fellowships 2022-23

“CAPAS gathers international scholars and scientists to research collaboratively on ideas and experiences of the doom of worlds and their aftermath. We invite applications for up to 10 Fellowships for the 2022-2023 academic year.

The focus of the 2022-2023 academic year is on the imaginaries and concepts of the (post-)apocalypse, with special regard to Europe and the Americas. The aim is to explore the imaginary of apocalyptic and post-apocalyptic worlds in a transcultural and transdisciplinary perspective. Proposals regarding the theoretical or methodological frame of CAPAS and on inter- and transdisciplinary approaches are also welcome. We invite applications for up to 10 Fellowships from September/October 2022 for the 2022-2023 academic year (beginning date is negotiable). Fellowships are available for a duration of up to 12 months, including at least one academic term (October to February or April to July). Fellows must reside in Heidelberg during their entire funding period and are expected to participate in the transdisciplinary programme and the social life at the Centre, as well as to contribute to its publications. English is the working language at the Centre.“

Deadline: 12. September 2021
Link: https://www.capas.uni-heidelberg.de/index.en.html


Rezension zum Band "Strahlen im Kalten Krieg"

Auf dem Forum H-Soz-Kult wurde folgende Studie besprochen:

Marti, Sibylle, Strahlen im Kalten Krieg. Nuklearer Alltag und atomarer Notfall in der Schweiz. Paderborn: Ferdinand Schöningh 2020,
ISBN 978-3-657-70443-9; 512 S.

"Insgesamt zeigt die Autorin über den gesamten Zeitraum vorbildlich, wie sich spezifische „Überwachungs-, Regulierungs-, Alarmierungs- und Rettungsdispositive herausbildeten, die sowohl auf den expandierenden nuklearen Alltag als auch einen künftigen Atomkrieg abzielten“ (S. 444) und die „Nuklearität“ (Hecht) steigerten."

Link: https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-96520


Keine Schweigeminute für Hiroshima bei den Olympischen Spielen

"Am Sonntag bestätigt das internationale Olympische Organisationskomitee (IOC), dass es am Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima bei den Olympischen Spielen keine Schweigeminute geben wird. Die Stadt Hiroshima und eine Interessenvertretung für Atombombenüberlebende zeigte sich davon enttäuscht." (Sumikai, 3. August 2021)

Link:
https://sumikai.com/nachrichten-aus-japan/keine-schweigeminute-fuer-atombombenopfern-waehrend-der-olympischen-spiele-297149/


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