Sie sind hier: Aktuelles

Willkommen auf der Seite der "Textinitiative Fukushima"

Die Seiten der Textinitiative Fukushima werden derzeit von der Japanologie der Goethe-Universität betrieben. Gegenwärtiges Anliegen von TIF ist die zeitgeschichtliche Dokumentation. Das Forum dient nun in erster Linie als Archiv für Informationen zu 3/11 sowie allgemein zur Geschichte des Atomaren. Die Suchfunktion ermöglicht Recherchen zu Stichworten, Inhalten und Akteuren.

Aktuelles

Centrale Nucléaire de Fessenheim (FSH/ 1978), das älteste Atomkraftwerk Frankreichs, wird stillgelegt

Mehrere Stunden früher als erwartet hat am Montagnachmittag die Abschaltung des zweiten und letzten Reaktors im Atomkraftwerk in Fessenheim begonnen. Das Akw soll nach dem erfolgreichen Herunterfahren des Reaktors gegen 23.30 Uhr endgültig den Betrieb einstellen, wie der Betreiber EdF mitteilte. Der Schritt war lange angekündigt und sorgsam geplant: In der Nacht von Montag auf Dienstag schaltet der Energiekonzern Electricité de France (EdF) nach Reaktor 1 im Februar auch Fessenheim 2 ab. Am Freitag grätschte den Planern die Realität dazwischen. Aufgrund technischer Probleme schaltete sich das älteste Atomkraftwerk Frankreichs selbst ab. Damit dem Fahrplan Genüge getan werden kann, wurde der älteste in Betrieb befindliche Atomreaktor Frankreichs am Samstag aber noch einmal hochgefahren.“ (29. Juni 2020, Badische Zeitung)

„Das Kraftwerk liegt etwa zwei Kilometer südöstlich des Ortes Fessenheim (Département Haut-Rhin/Oberelsass) am Rheinseitenkanal (Grand Canal d’Alsace), einen Kilometer westlich der Grenze zu Deutschland, 25 Kilometer westsüdwestlich von Freiburg im Breisgau (D), 23 Kilometer südöstlich von Colmar, 24 km nordöstlich von Mülhausen (F) und 40 km nördlich von Basel.

Reaktor 1 wurde am 22. Februar 2020 abgeschaltet, Reaktor 2 am 29. Juni 2020, womit das Kraftwerk ganz und endgültig vom Netz ging.“ (Wikipedia)

„Victoire pour les antinucléaires, crève-cœur pour les salariés et habitants : la doyenne des centrales françaises a définitivement cessé de fonctionner. C’est la première fois qu’une centrale à eau pressurisée est arrêtée, puis démantelée intégralement.“ (29. Juni 2020, Lemonde)

Links: https://www.badische-zeitung.de/das-akw-fessenheim-geht-vom-netz-antworten-auf-die-wichtigsten-fragen--186933212.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Fessenheim
https://fr.wikipedia.org/wiki/Centrale_nucléaire_de_Fessenheim
https://www.lemonde.fr/energies/article/2020/06/29/dernieres-heures-pour-la-centrale-nucleaire-de-fessenheim-avant-un-demantelement-inedit-sur-quinze-ans_6044528_1653054.html


Ein neues atomares Wettrüsten oder neue Verträge?

"Es fällt schwer, das zu leugnen: Die Welt rüstet derzeit eher nuklear auf als ab. Allen Versuchen der Bundesregierung zum Trotz, die über 190 Mitgliedsstaaten des sogenannten 'Atomwaffensperrvertrags' regelmäßig an ihre Verpflichtungen zu erinnern. In dem vor 50 Jahren in Kraft getretenen Abkommen bekennen sich diejenigen Staaten, die keine Nuklearwaffen besitzen, solche nicht zu erwerben. Und diejenigen, die bereits über Atomwaffen verfügen, ihre Arsenale abzubauen.“ (Tagesschau 25. Februar 2020)

Aktuell: https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-401793.html (22. Juni 2020)

Links: https://www.tagesschau.de/ausland/maas-atom-gespraeche-101.html (25. Februar 2020)
https://www.tagesschau.de/ausland/iran-atomabkommen-191.html (5. Juni 2020)


Collective Database of Citizens’ Radioactivity Measuring Labs / CNIC

„Analyzing the results of the measurements and compiling them into a book took a year. We independently released this 200-page book, including contamination maps and commentaries. No other book compares to it in terms of the scale of analysis of food and soil conducted using a scientific approach. To produce a book easily understandable to everyone, rather than a book for an academic readership, we used many diagrams and illustrations, giving each page a different full color layout. We are proud to say that there is no similar book in the world.“

„Compiling the radioactivity data measured by citizens’ labs throughout Japan, Everyone’s Data Site allows users to retrieve and list radioactivity measurements data online.

It is also the name of the network of labs established nationwide by volunteers after the TEPCO Fukushima Daiichi nuclear disaster in 2011. (31 member labs as of January 2020)“

Links: https://cnic.jp/english/?p=4742

https://en.minnanods.net/mds/e-digest.html/


Radioaktives Nuklid C-14 tritt am Forschungsreaktor in Garching aus

„Am Forschungsreaktor FRM II in Garching bei München ist Radioaktivität ausgetreten. Der Jahresgrenzwert des radioaktiven Nuklids C-14 sei überschritten worden, teilte die Technische Universität München als Betreiberin auf ihrer Homepage mit. Es sei eine „geringfügige Überschreitung“ des in der Betriebsgenehmigung festgelegten Wertes bei der C-14-Ableitung über den Kamin in die Atmosphäre festgestellt worden. Für Menschen und Umwelt habe zu keiner Zeit Gefahr bestanden, betonten die Betreiber sowie das bayerische Umweltministerium als atomrechtliche Aufsichtsbehörde.- Der Jahresgrenzwert für den FRM II sei um rund 15 Prozent überschritten worden, sagte FRM-II-Sprecherin Anke Görg auf Anfrage am Samstag. Bei einer Ausschöpfung des Grenzwertes liege die theoretische Belastung der Bevölkerung bei maximal drei Mikrosievert. Das sei weniger als der Wert, dem ein Patient bei einer Röntgenaufnahme beim Zahnarzt ausgesetzt sei. Er entspricht laut Technischer Universität zugleich einem Prozent der laut Strahlenschutzverordnung zulässigen jährlichen Strahlendosis von 300 Mikrosievert, die der Bevölkerung aus Ableitungen radioaktiver Stoffe mit der Luft zuzumuten sei. Der für den FRM II individuell festgelegte Grenzwert für C-14 wiederum liege weit unterhalb des gesetzlich vorgegebenen Wertes.- Wegen der Corona-Beschränkungen ist der Betrieb des Reaktors seit 17. März auf unbestimmte Zeit ausgesetzt, da Gastwissenschaftler nicht vor Ort arbeiten können. Welche Auswirkungen der Vorfall für den weiteren Betrieb habe, sei offen.“  (Apotheke)

Links: https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/panorama/garching-austritt-von-radioaktivem-c-14-zwischenfall-in-reaktor/ (16. Mai 2020)
https://www.frm2.tum.de/die-neutronenquelle/c-14/
https://www.br.de/nachrichten/bayern/radioaktivitaet-am-forschungsreaktor-garching-ausgetreten,Rz9Yy7D
https://www.greenpeace-magazin.de/ticker/radioaktives-c-14-aus-reaktor-entwichen-konsequenzen-gefordert


Das Dauerproblem des radioaktiv belasteten Wassers

Das Citizens’ Nuclear Information Center (CNIC), No Nukes Asia Forum Japan und Friends of the Earth Japan haben im April eine Petition formuliert, die fordert, dass das radioaktiv belastete Wasser des AKW Fukushima nicht ins Meer abgeleitet, sondern stattdessen sicher an Land verwahrt werden soll.

Auszug: „At present, approximately 1.2 million tons of contaminated water is being stored. This water contains tritium (radioactive hydrogen) having 860 trillion becquerels of radiation, which cannot be removed using conventional equipment like ALPS. At present, more than 70% of the water stored in the tanks contains radioactive substances such as strontium 90, cesium 137, and iodine 129, totally exceeding emission concentration standards. These radioactive substances cannot be completely removed by secondary treatment. The government and Tokyo Electric Power Company (TEPCO) have stated that an additional 1,200 trillion becquerels worth of tritium are still contained in the plant buildings, which means that more contaminated water is likely to be released in the future. Instead of discharging contaminated water into the ocean, another option the government is considering is to vaporize it, but ocean discharge is currently seen as the preferred option. Increasing the amount of radioactive contamination in the environment threatens future life. Fukushima fishing unions are strongly opposed to ocean discharge. For them this threat to the fishing industry is a matter of life and death. In Ibaraki Prefecture, immediately south of Fukushima, there is also strong opposition to ocean release. However, the government is still insisting that environmental discharge is the only option. Fukushima Prefecture authorities have held token public hearings and called for public comments, but their plan is to announce, by the summer of 2020, that the contaminated water will be discharged into the environment.

Several civil society groups in Japan are voicing their opposition, demanding that the ocean discharge plan be withdrawn, and instead that the contaminated water be stored on land and solidified.

Link: https://cnic.jp/english/?cat=33 (CNIC, 29. April 2020)


Besucher gesamt: 376.331