Willkommen auf der Seite der "Textinitiative Fukushima"
Die Seiten der Textinitiative Fukushima werden derzeit von der Japanologie der Goethe-Universität betrieben. Gegenwärtiges Anliegen von TIF ist die zeitgeschichtliche Dokumentation. Das Forum dient nun in erster Linie als Archiv für Informationen zu 3/11 sowie allgemein zur Geschichte des Atomaren. Die Suchfunktion ermöglicht Recherchen zu Stichworten, Inhalten und Akteuren.
| Abe gewinnt Wahlen 2016 | 11.07.2016 |
„Abe hatte im Wahlkampf die Verfassungsfrage weitgehend ausgeklammert. Die Opposition fürchtet, dass die konservative LDP den pazifistischen Artikel 9 ändern will. Abe sagte dazu am Wahlabend, dass die LDP nicht allein über eine Verfassungsänderung bestimme und die Parteien, die Ergänzungen der Verfassung offen gegenüberstünden, unterschiedliche Vorstellungen hätten. Er warb für eine umfassende Debatte, welche Artikel geändert werden sollten." (Patrick Welter / NZZ) Links:
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| Eiscreme oder Freiheit? Prognostizierter Sieger Abe wirbt um die japanische Jugend und zielt zugleich auf weniger Demokratie im Lande | 10.07.2016 |
„Es gibt Rabatt auf Eiscreme aus grünem Tee für Erstwähler und jede Menge hippe Slogans, die Nippons Töchter und Söhne zum Wählen animieren sollen. Beim Oberhausvotum am kommenden Sonntag dürfen in Japan erstmals 18- und 19-Jährige ihre Stimme abgeben. Bisher galt das offizielle Erwachsenenalter, das in Japan bei 20 liegt. Mit dieser Senkung sind 2,4 Millionen zusätzliche Bürger gefragt, bei der Vergabe der Abgeordnetenposten mitzumischen. Das sind immerhin zwei Prozent der gesamten potenziellen Wählerschaft. Premierminister Shinzo Abe verspricht sich davon einen "Jugendschub", trommelt eifrig "junge Nationalisten" an die Urne.“ (Angela Köhler / Badische Zeitung) Wahlprognose: „Es scheint ausgemacht, dass Shinzo Abe nach seinen Wahlsiegen 2012, 2013 und 2014 auch diesmal wieder die Mehrheit gewinnen wird. Am Sonntag wählen die Japaner das Oberhaus, die zweite, weniger einflussreiche Kammer des nationalen Parlaments. Dann wird die Hälfte aller 242 Sitze neu vergeben. Was zunächst nach einer eher unwichtigen Abstimmung aussieht, könnte sich als eine Wahl herausstellen, die das Land grundsätzlich verändert. Schafft es Abe nämlich, zwei Drittel der Plätze auf seine Liberaldemokratische Partei (LDP) und deren Mitstreiter zu vereinen, hätte er eine wichtige Hürde genommen, um die ihm ungeliebte japanische Verfassung zu ändern. Und dann wäre Japan womöglich nicht mehr das freie Land, das es seit Ende des Zweiten Weltkriegs gewesen ist.“ Zur Lage von Denken, Engagement und Fukushima-kritik: „Im letzten Jahr knöpfte sich Abes Regierung dann die Wissenschaft vor. In einem Brief an alle nationalen Universitäten drängte der damalige Bildungsminister, dass die Unis ihre Sozial- und Geisteswissenschaften abschaffen. Forschung und Lehre sollten eine "praktischere, mehr angewandte Bildung anbieten, die besser auf die Notwendigkeiten der Gesellschaft eingestellt" sei. Lieber sollen demnach Fächer wie Informatik, Robotik und Medizin gefördert werden. Schließlich seien dies die Wachstumsbranchen der Zukunft, und nicht Philosophie oder Fremdsprachen. An den Schulen stellte die Regierung zudem klar, dass sich Schüler und Lehrer nicht politisch engagieren dürfen. Offiziell, um ein ideologiefreies Lernumfeld sicherzustellen.“ (…) „Gegner der Bildungspolitik Abes klagen nicht nur über eine zunehmende Ökonomisierung, sondern auch, dass oppositionelle Kräfte generell mundtot gemacht würden. Und die sammeln sich gerade dort: an Schulen sowie in den geistes- und sozialwissenschaftlichen Fakultäten;“ (…) Sicherheitsgesetz: „In Kraft trat das Gesetz, als nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima immer wieder Details ans Licht kamen, die die Regierung und den Kraftwerksbetreiber Tepco stark belasteten und Lügen in den offiziellen Erklärungen offenbarten. Seit der Verabschiedung des Gesetzes ist es um Fukushima fast verdächtig ruhig geworden. In internationalen Vergleichen der Pressefreiheit ist Japan weit hinter andere liberale Länder zurückgefallen.“ (Felix Lill / Zeit Online) Links:
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| Ausmusterung von AKWs in Japan - Frühjahr und Sommer 2016 | 04.07.2016 |
„Offiziell möchte Japans Regierung wieder zurück zur Atomenergie, auch wenn sich seit Jahren eine Mehrheit der Bevölkerung dagegen ausspricht. Die AKW sollen mittelfristig mindestens 20 Prozent der Stromproduktion des Landes abdecken, so das Ziel. Doch vieles läuft für die Regierung nicht wie gewünscht. Die Ausmusterung alter Reaktoren kommt zurzeit schneller voran als das Wiederhochfahren der noch betriebsfähigen, zurzeit aber abgeschalteten Reaktoren.“ Jan Knüsel (Asienspiegel, Mai 2016) Endgültig stillgelegt wird Reaktor Nummer 1 im AKW Ikata in der Präfektur Ehime. Der Entscheid, so teilt der Asienspiegel mit, basiere auf Kostenüberlegungen, denn der 1977 erbaute Reaktor war zu alt, um ihn den gesteigerten Sicherheitsanforderungen anzupassen. Die Ausmusterung wird vermutlich 30 Jahre dauern und 40 Milliarden Yen (320 Mio Euro) kosten. Bei Ikata 1 handelt es sich um den 6. Stillgelegten Reaktor in Japan, betriebsfähig bleiben noch 42 Meiler. Strom produzieren aktuell zwei Reaktoren im AKW Sendai bei Kagoshima. Die zunächst wieder hochgefahrenen Reaktoren 3 und 4 im AKW Takahama mussten abgeschaltet werden, nachdem ein Gericht die neu erstellten Notfall- und Evakuierungsmassnahmen als ungenügend erachtete. Links:
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| Wahl in Japan: Miyake Yôhei und Yamamoto Tarô – Kampagne für Juli 2016 | 27.06.2016 |
Für Miyake stellt seine Kandidatur den zweiten Versuch dar; er möchte die Chance nutzen, um vor allem wieder die jungen Wähler zu motivieren und einer sich seiner Ansicht mehr und mehr entdemokratisierenden Regierung Grenzen zu setzen. Yamamoto Tarô betont die verfehlte Politik der aktuellen Regierung, die die Großkonzerne mit Steuererleichterungen unterstütze und den normalen Bürger vernachlässige – Politik solle für das ganze Land arbeiten, jedem Menschen zugute kommen und auch die schwierige Lage der prekarisierten jungen Generation verbessern. Beide Redner vertreten ihre Ansichten sehr lebendig und engagiert und unterscheiden sich damit von den „normalen“ Parlamentariern bzw. vom patriarchalisch-ritualisierten, wenig kommunikativen Stil der alten Herren an der Macht. (LG) |
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| Post-Fukushima-Publizistik: „Alterna“ - Ein neues japanisches Magazin zum Thema „Social Innovation“ | 07.06.2016 |
Das seit 2007 von Mori Setsu 森 摂 publizierte Magazin Alterna ist ein an dem Konzept „Nachhaltigkeit“ orientiertes Businessmagazin, das sich „Natur, Umwelt, Ressourcen sowie Energie“ (zudem globale Lebensstiltrends) widmet und auch eine Sondernummer zu Fukushima zusammengestellt hat. Diese widmet sich ganz dem Thema „Wiederaufbau“. Bekannte Beitragende sind u.a. die Autorin Taguchi Randy. In der Fukushima-Ausgabe wird u.a. von der Preisverleihung an Naoto Kan (Paulskirche Frankfurt, April 2016) berichtet. 第一特集 東日本大震災から5年が経った。多くの企業が被災地に入り、NGO/NPOとの協働で 多くの社会的課題解決に取り組んだ。支援活動が長期化するなかで、支援ニーズも多様になり、再出発を余儀なくされる事例も少なくない。企業やNPOは「傷 んだ地域」を再生できるのか。その成果を待っているのは東北だけではない。 Links:
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Die 24. Rätehaus / House of Councilors (sangiin)-Wahlen in Tokyo (第24回参議院議員通常選挙; Dai-nijūyon-kai Sangiin giin tsūjô senkyo) sind für den 10. Juli angesetzt, die Kampagnen laufen nun seit Mitte Juni. Yamamoto Tarô 山本太郎 unterstützt seinen Verbündeten Miyake Yôhei 三宅洋平 und sucht jenseits der offiziellen Medien den aktiven Austausch mit den Wählern, während er die problematischen Pläne der Abe-Regierung – auch im Hinblick auf die Atomenergie – erläutert.