Willkommen auf der Seite der "Textinitiative Fukushima"
Die Seiten der Textinitiative Fukushima werden derzeit von der Japanologie der Goethe-Universität betrieben. Gegenwärtiges Anliegen von TIF ist die zeitgeschichtliche Dokumentation. Das Forum dient nun in erster Linie als Archiv für Informationen zu 3/11 sowie allgemein zur Geschichte des Atomaren. Die Suchfunktion ermöglicht Recherchen zu Stichworten, Inhalten und Akteuren.
| Aufklärungsarbeit zur Havarie der Atommeiler des AKW Fukushima I - Yamamoto Tarô stellte am 20. Mai 2016 bohrende Fragen im Parlament | 06.06.2016 |
Im Rahmen der Aufarbeitung der Havarie des AKW Fukushima I, drängte der ehemalige Schauspieler und heutige Bürgerrechtsaktivist, Abgeordnete und Ausschussmitglied Yamamoto Tarô während einer Sitzung des Parlamentarischen Außerordentlichen Ausschusses zum „Wiederaufbau nach der Ostjapanischen Erdbebenkatastrophe sowie zum Problem der Kernkraft“ (参議院東日本震災復興及び原子力問題特別委員会; Higashi Nihon Shinsai Fukkô oyobi Genshiryokumondai Tokubetsu Iinkai, Liste der Mitglieder: Link 3) mit seinen Einlassungen den Vertreter von TEPCO (Tokyo Denryoku), Vizedirektor Yamaguchi, in die Enge. Es geht immer noch den wichtigen Prozeß der Deutung der Vorgänge von 3/11, d.h. um Erkenntnisse hinsichtlich des genauen Ablaufs der Havarie und um die Informationspolitik des Stromkonzerns, der offensichtlich nicht zugeben will, schon relativ früh über den besorgniserregenden Zustand der beschädigten Reaktoren Bescheid gewusst und Informationen zum bereits erfolgten und eben firmenintern sehr wohl frühzeitig registrierten „Meltdown“ (炉心溶融; roshin yôyû) zurückgehalten zu haben. Yamamoto prangert vor allem die Taktik des Verschleierns (Stichwort 隠蔽 inpei) an, die durch unzumutbare Verflechtungen von TEPCO mit Gremien, die das Geschehen bewerten sollen, ermöglicht worden sein soll. Ein gewisses Desinteresse an Aufklärung sei hier doch festzuhalten. Die NRA / Nuclear Regulation Authority (原子力規制委員会; Genshiryoku Kisei Iinkai, Link 4), Yamamoto erwähnt einen auf einer Pressekonferenz am 2. März 2016 (Link 5) erfolgten einschlägigen Kommentar Tanaka Shunichis (nach YT: „es sei von weiteren Diskussionen nichts Positives zu erwarten“), habe zur Aufklärung nicht beigetragen, ebenso wenig das „Land“ (kuni), d.h. die japanische Regierung, sondern am Ende der „Technische Ausschuss der Präfektur Niigata“ (Niigata Gijitsu Iinkai), an den dann auch eine TEPCO-Adresse des Bedauerns erfolgt ist – diese hätte, nach Yamamoto, viel eher an die betroffene Bevölkerung von Fukushima gerichtet sein müssen. Insgesamt also ein empörendes Verhalten des Stromkonzerns, unglaubliche Machenschaften, getragen von etlichen Akteuren – und durchaus zu rekonstruieren, wenn man einen Blick auf die Fakten wirft; als Beispiel für eine als nicht objektiv zu beurteilende Kommissionsteilnehmerin erwähnt er Obuchi Yûko (小渕 優子; 1973), Rechtsanwältin, Politikerin (LPD, Unterhaus), Tochter von Obuchi Keizô (1937-2000) und Protegé von Premierminister Abe. (LG) |
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| US-Präsident Barack Obama besucht Hiroshima | 28.05.2016 |
„Die Erinnerung an Hiroshima dürfe nie vergehen, sagte Obama. "Sie erlaubt uns, die Trägheit zu bekämpfen, sie feuert unsere moralische Vorstellungskraft an und ermöglicht es, uns zu ändern."“ (Wieland Wagner, Tokyo) http://www.spiegel.de/politik/ausland/barack-obama-in-hiroshima-geschichte-machen-a-1094522.html |
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| Publikation „Nukleare Narrationen – Rezensionen und Essays“ erscheint Juli 2016 | 17.05.2016 |
Im Rahmen des Proj Link: http://www.ebvberlin.de/epages/15494902.sf/de_DE/ObjectPath=/Shops/15494902/Categories/ ASIENWISSENSCHAFT/Nukleare_Narrationen_Texte_Visualitaet_Zeitzeugen&ViewAction=ViewPaged
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| Kan erhält Preis "Courage beim Atomausstieg" | 03.05.2016 |
“Der studierte Physiker hat sich durch die bei Weitem noch nicht ausgestandene nukleare Katastrophe vom Atomkraftbefürworter zum vehementen Kernenergiegegner gewandelt und wirbt weltweit für den Verzicht auf Atomkraft. Für dieses Engagement hat er nun am Samstag als erster Träger den von der Stadt Frankfurt in Kooperation mit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sowie den Elektrizitätswerken Schönau initiierten Preis "Courage beim Atomausstieg" verliehen bekommen. Lobend erwähnt Kan in Mainz den kurz nach der Havarie in Fukushima in Berlin unter Kanzlerin Angela Merkel beschlossenen Atomausstieg bis 2022. Im Juli 2011 kündigte er Japans etappenweisen Ausstieg aus der Atomenergie an. Kan hofft auf Deutschland als Verbündeten, um die Botschaft von den sauberen Energiequellen in aller Herren Länder zu tragen. Auch gibt er sich optimistisch, was die Entwicklung in Japan angeht. So seien mittlerweile 60 Prozent der Bevölkerung in Nippon für einen Atomausstieg und trügen den Kurs seines Nachfolgers, den er nicht namentlich erwähnt, nicht mit“ (Ärztezeitung 2.5. 2016). Link: |
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| Redaktion: Nachricht in eigener Sache | 02.05.2016 |
Michael Born MA, der Webmaster der Textinitiative Fukushima, der die Seiten im März 2011 erstellt und lange Zeit mit großem Engagement betreut hat, verlässt die Japanologie Frankfurt im Frühjahr 2016, um sich beruflich weiterzuentwickeln. Ihm sei auf diesem Weg noch einmal Dank für seinen Einsatz ausgesprochen – ohne seinen Beitrag hätte die Initiative nicht so professionell betrieben werden können. |
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ekts „Nukleare Narrationen“ der Japanologie Frankfurt (Lisette Gebhardt) erscheint Anfang Juli der Band, der die für Literaturkritik.de April 2016 zusammengestellten Beiträge enthält. Es handelt sich um über zwanzig Besprechungen zu aktuellen und älteren Titeln literarischer Repräsentationen des Atomaren sowie zu neuen Forschungen zu apokalyptischer Thematik und Endzeitvisionen in Literatur und Kunst. Der Band bietet mit Beiträgen, Index und Literaturangaben einen Überblick über die künstlerische und kulturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Atomzeitalter.