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Willkommen auf der Seite der "Textinitiative Fukushima"

Die Seiten der Textinitiative Fukushima werden derzeit von der Japanologie der Goethe-Universität betrieben. Gegenwärtiges Anliegen von TIF ist die zeitgeschichtliche Dokumentation. Das Forum dient nun in erster Linie als Archiv für Informationen zu 3/11 sowie allgemein zur Geschichte des Atomaren. Die Suchfunktion ermöglicht Recherchen zu Stichworten, Inhalten und Akteuren.

Aktuelles

Neun Millionen Säcke

Umweltministerium und die Präfekturverwaltung Fukushima gaben die Zahl von neun Millionen Säcken Abfall bekannt: „Die jeweils einen Kubikmeter fassenden Säcke finden sich auf behelfsmäßigen Lagerstätten in der gesamten Präfektur, etwa auf Sportanlagen, Spielplätzen und Hinterhöfen. In der evakuierten Ortschaft Tomioka überragen die in mehreren Lagen aufgestapelten schwarzen Objekte sogar die Bagger, mit denen die Säcke transportiert wurden. Standardmäßig werden die Dekontaminationsabfälle, meist kontaminiertes Erdreich, in vier Schichten gestapelt und eine fünfte Erdschicht soll dann die Strahlung eindämmen. Zum Schutz vor Regenwasser werden die Säcke mit Plastikplanen abgedeckt. Über die aktuellen Zahlen informierte die Mainichi Shimbun“ (Spreadnews).

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Post-Fukushima-Lyrik zum Nachdenken: "Bahnhof" von Wago Ryoichi

Bahnhof (駅)

Am Bahnhof   starre ich jemand Unbekannten an
Ich werde sehr   traurig
Vielleicht weint   dieser Mensch
bitterliche Tränen in der Nacht?

Gehe ich am Bahnhof   an einem Unbekannten vorbei
fühle ich mich manchmal einsam
An diesem Menschen   werde ich zukünftig
wohl nicht noch einmal vorübergehen

Ein jeder von uns hat in seinem Herzen
Schienen gelegt
Es gibt Bahnsteige, auf denen niemand ist
Der Wind weht hindurch

Jedes unserer Herzen
wartet auf einen Zug ohne Passagiere
Laut hindurch fährt nur die   Einsamkeit
Dennoch suche ich dort jemandes Gestalt

27. November       Am Niemandsbahnhof von Namie

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Aus: BERET, Madlen (2014): „Worte ohne Schutzanzug“: Wagô Ryôichi. Japanische Lyrik nach „Fukushima“. Berlin: EB-Verlag

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Das Energiethema nach Fukushima Herbst 2015

Beinahe fünf Jahre nach der Dreifachkatastrophe von Fukushima hat  sich in Sachen der sowohl in Japan wie auch in Deutschland geforderten Energiewende einiges bewegt, Grund für eine Bestandsaufnahme und eine Diskussion der Lage.

Links:


Krebsfälle in Fukushima

„Eine neue japanische Studie legt nahe, dass Kinder, die in der Nähe des verunglückten Fukushima-Reaktors leben, wesentlich häufiger an Schilddrüsenkrebs erkranken als andere (um den Faktor 20 bis 50). Sie widerspricht damit der Position der japanischen Regierung, die der Ansicht ist, dass die höhere Erkrankungszahl auf einer strengeren Überwachung beruhe, die vorsorglich vorgenommen wird.“

„Seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986 steht Schilddrüsenkrebs bei Kindern im Verdacht, mit Strahlung in Zusammenhang zu stehen. Wenn er behandelt wird, ist er selten tödlich, so dass Früherkennung sehr wichtig ist. Dennoch sind betroffene Patienten für den Rest ihres Lebens auf Medikamente angewiesen.
Ein Nachweis, dass die Strahlung in Fukushima mit Krebs zusammenhängt, würde Familien helfen Erstattungen und andere Kompensationszahlungen u.a. durch Versicherungen zu bekommen. Viele Menschen, die in Gebieten lebten, die die Regierung als sicher bezeichnete, sind geflohen - aus Angst vor gesundheitlichen Folgen, insbesondere für ihre Kinder.

Ein Gebiet, im Umkreis von etwa 20 Kilometern vom Kernkraftwerk entfernt, wurde zur Sperrzone erklärt. Die Grenzen werden nach laufenden Reinigungsarbeiten (z.B. Entfernung von radioaktiven Trümmerteilen und Abtragen von Erde) ständig neu bestimmt, um so viele Menschen wie möglich wieder dorthin zu bringen. Die Stilllegung der Anlage wird voraussichtlich noch Jahrzehnte dauern“ (Kinder und Jugendärzte im Netz, 6. November 2015).

Link: http://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/forscher-krebsfaelle-bei-kindern-in-der-umgebung-von-fukushima-vermutlich-mit-strahlenbelastung-ver/


Yamamoto Taros Engagement Herbst 2015

Am 17. September 2015 Protest, Tumult und “Gewalt” (bôryoku) im japanischen Parlament (Kommentar auf YouTube): “At 17 :00 the Vice President of the Committee (Mr. Sato, former commander of PKO troops in Iraq in 2003! ...) forced Yamamoto Taro to end his speech. And immediately, the sameVice-President requested the vote on the censure motion against the President of the Commission.
Without surprise, the motion was rejected, but all of a sudden, the NHK mutes the sound (5:50 in the video), posting subtitles claiming that "the exchanges that follow are not transcribed" (???).
We saw then the president of the commission, the PM Abe and his Minister of Defence finally entering into the room, escorted by policemen, the President announcing that the vote on the law would take place immediately in reduced session!
Opposition senators, revolted (they counted immediately file a further motion against the government) have rushed to the desk of the president. YamamotoTaro was the first in line, naturally, asking for time to file another motion. They were ignored,
In an incredible noise and turmoil, the president of the commission, invisible and inaudible, probably stammered that the law was passed! Indeed, the LPD senators stood up more or less two or three times. Just after they are already stood up a first time, Abe came out !! (He fled?) ...“ (veröffentlicht am 17.09.2015).

Links:

“Japanese independent Diet member Taro Yamamoto was elected as an opposition candidate to nuclear power and against the reopening of Japan's more than 40 plants. He became politically active in Japan after the Fukushima TEPCO nuclear plant meltdowns. In this interview he compares the Fukushima to the Hiroshima and Nagasaki bombing. He also discusses the rise of militarization, the building of a US base in Okinawa and why the Japanese people are against the Trans Pacific Partnership TPP agreement along with the dangers of privatization. This interview was done 11/20/2014. Production of Labor Video Project www.laborvideo.org


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