Willkommen auf der Seite der "Textinitiative Fukushima"
Die Seiten der Textinitiative Fukushima werden derzeit von der Japanologie der Goethe-Universität betrieben. Gegenwärtiges Anliegen von TIF ist die zeitgeschichtliche Dokumentation. Das Forum dient nun in erster Linie als Archiv für Informationen zu 3/11 sowie allgemein zur Geschichte des Atomaren. Die Suchfunktion ermöglicht Recherchen zu Stichworten, Inhalten und Akteuren.
| „Ein Japan, auf das man stolz sein kann“: Abe Shinzôs Adresse zum Neuen Jahr | 05.01.2014 | |
Japans Premierminister betont in seiner Neujahrsansprache, dass er dem Jahr 2014 mit großer Hoffnung begegnen wolle; seine Erwartungen gründen sich auf Anzeichen wirtschaftlichen Aufschwungs und vor allem auf dem Zuspruch, der ihm – auch schon durch das gute Wahlergebnis belegt – aus der Bevölkerung entgegenkomme. Abe spüre einen Wandel in der japanischen Gesellschaft. Welcher Art dieser ist, führt er nicht weiter aus; angedeutet wird, dass dieses Japan nicht mehr das fremdbestimmte Japan nach dem Zweiten Weltkrieg sein möge. Das Land werde sich zu behaupten wissen: „We will fully defend the lives and assets of our nationals as well as our territory, territorial waters, and territorial airspace in a resolute manner.” Er wünsche sich, so betont er weiter, auf jeden Fall ein Japan, auf das alle stolz sein können – mit Menschen, die fachlich ausgezeichnet gebildet und als Menschen „voller Einfühlungsvermögen“ (abundant compassion as human beings) seien. Link: http://www.kantei.go.jp/foreign/96_abe/statement/201401/newyear_e.html |
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| Neujahrsadresse des japanischen Kaisers 2013 | 02.01.2014 | |
In seiner Neujahrsadresse zum 25. Jahr Heisei äußerte, wie auf der Seite des Palastamts nachzulesen ist, der Kaiser Gedanken zur Dreifachkatastrophe von Fukushima: „A second winter since the Great East Japan Earthquake has come around. At the dawn of the new year, my heart goes out to the afflicted people, those who cannot return to the places they used to live because of radioactive contamination and those who have to spend the cold harsh winter in temporary housing. I sincerely hope that, in the future, the experience of the damage caused by the earthquake and tsunami will be fully utilized in disaster prevention education and town planning so that the country moves towards assuring safety and security in the lives of the people. Our country is now going through difficult times because of the earthquake and other factors, but it is my wish that the people's hearts will always be with the afflicted, and that everyone will support one another to overcome the various challenges. It is my hope that the new year will be better, even a little, for the people of Japan and the people of the world.” Auch eines der traditionellen Neujahrs (waka)-Gedichte des Kaisers beschäftigte sich 2013 mit der Lage im nördlichen Katastrophengebiet: “How hard life must be Links:
Lektürehinweis - ein aktueller Text von Klaus Antoni. |
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| Lesebuch Fukushima zum Umweltbuch des Monats ernannt | 13.12.2013 | |
Das im Juli 2013 erschienene „Lesebuch ‘Fukushima’ – Übersetzungen, Kommentare, Essays“, herausgegeben von Lisette Gebhardt und Steffi Richter, wurde von der Deutschen Umweltstiftung zum Umweltbuch des Monats Dezember ernannt.
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| Diskussionen zum Staatsgeheimnis-Gesetz, seiner beängstigenden Dehnbarkeit und den daraus folgenden Restriktionen für die japanische Gesellschaft | 13.12.2013 | |
Auf einer am 14.11. 2013 auf You Tube zu sehenden Pressekonferenz des Foreign Correspondents Club Japan (FCCJ) kommentieren vier japanische Politiker (Fukushima Mizuho/SDPJ, Yamamoto Tarô, Nihi Sôhei/KPJ und Shuhama Ryô/DPJ) das damals in Planung befindliche neue Staatsgeheimnis-Gesetz. Fukushima Mizuho, die im Parlament bereits das Problem der fehlenden Informationen zur Verstrahlung Japans (SPEEDI-Daten) angemahnt hatte, kommentiert sehr treffend, dass in diesem Gesetz ein Geheimnis bliebe, was hier geheim sein soll. Man weist darauf hin, dass es doch schon genug Sicherheitsgesetze gäbe und die Formulierung des neuen Gesetzes eine immense Bedrohung für die öffentliche Meinungsfreiheit beinhalte, könne man es jederzeit nach Belieben auslegen und damit jede Person und jede Gruppe belangen. Yamamoto Tarô erkennt im Falle der secrecy bill einen geplanten coup d’ état sowie ein Instrument zur Stärkung der Autorität des Staates bzw. der Bürokraten und ein bedenkliche Weichenstellung im Hinblick auf ein neues faschistisches Regime. Problematisch dürften sich demnach künftig auch Presseberichte über den Export von japanischer Nukleartechnologie – etwa nach Vietnam – gestalten. Proteste gegen das Gesetz haben indes nichts bewirkt und es wurde am 6. Dezember verabschiedet. Links:
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| Japanische Pressefreiheit nach Fukushima: Strafen für Whistleblower | 08.12.2013 | |
Während der letzten Wochen sorgte die Implementierung des sogenannten Special Secret Protection Law / Tokutei Himitsu Hogo Ho durch die Abe-Regierung für Diskussionen in Japan. Am 6. Dezember wurde es im Parlament verabschiedet, d.h. trotz zahlreicher Proteste der Opposition und der Medienwelt gebilligt. Das Gesetz zielt darauf ab, „nationale Geheimnisse“ zu schützen, womit zu befürchten steht, dass z.B. die Lage in Fukushima zunehmend verschleiert wird. Vertreter des japanischen Staats, die Zugang zu klassifizierter Information besitzen, können künftig mit Gefängnisstrafen bis zu 10 Jahren rechnen, sollten diese Informationen nach außen dringen. Journalisten, die „spezielle Geheimnisse“ (tokutei himitsu) mit „unlauteren Recherchemethoden“ erlangt haben, dürfen mit einer Strafe bis zu 5 Jahren rechnen. Damit folgt Japan Vorgaben der USA und dem weltweiten Trend der Beschneidung von Bürgerrechten und Pressefreiheit. Tarô Yamamoto warnt davor, dass hier wieder einem faschistischen Japan der Weg bereitet würde – dies hatte zuvor schon der Journalist, Schriftsteller und Lyriker Henmi Yô befürchtet, der eine beklemmende Stimmung im Land registriert. Yamamoto, der seit dem Zwischenfall mit dem direkt an den Kaiser überreichten Brief von japanischen Nationalisten bedroht wird, meint auf einer Pressekonferenz in Tôkyô: “This secrecy law represents a coup d’etat by a particular group of politicians and bureaucrats. I believe the secrecy bill will eventually lead to the repression of the average person. It will allow those in power to crack down on anyone who is criticising them – the path we are on is the recreation of a fascist state” (siehe Washington’s Blog). Links:
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