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Willkommen auf der Seite der "Textinitiative Fukushima"

Die Seiten der Textinitiative Fukushima werden derzeit von der Japanologie der Goethe-Universität betrieben. Gegenwärtiges Anliegen von TIF ist die zeitgeschichtliche Dokumentation. Das Forum dient nun in erster Linie als Archiv für Informationen zu 3/11 sowie allgemein zur Geschichte des Atomaren. Die Suchfunktion ermöglicht Recherchen zu Stichworten, Inhalten und Akteuren.

Aktuelles

Treffen der "Textinitiative Fukushima" im August

Die Frankfurter Studierenden der "Textinitiative Fukushima" treffen sich am 11. August 2011 um 18.00 Uhr im Jur. 705a.

Theme der Sitzung in der vorlesungsfeien Zeit sind die Berichte aus den einzelnen Arbeitsgruppen, die Sichtung neuer Arbeits- ergebisse, die Diskussion laufender Projekte sowie und die Planung neuer Aktivitäten im Wintersemester 2011/2012.


Deutsche Übersetzung von Murakami Haruki-Rede zur Verleihung des Internationalen Preises von Katalonien am 11. Juni 2011

Unter "Links - Stimmen Intellektueller" ist mittlerweile auch eine von einem Blogger besorgte deutsche Übersetzung der Murakami Haruki-Rede zur Verleihung des Internationalen Preises von Katalonien am 11. Juni 2011 am 11. Juni 2011 online.


Zusammenfasung und Kommentar zu einem Text von Umehara Takeshi

Der Philosoph Umehara Takeshi äußert sich als Ehrenmitglied des Reconstruction Design Council in Response to the Great East Japan Earthquake über eine geistige Neuorientierung Japans nach Fukushima:


Neuer Text online

Der in der Zeitschrift Sekai enthaltene Essay des Theaterregisseurs Sakate Yôji in der Übersetzung von Lisa Mundt (Japanologie Frankfurt). Sakate findet in diesem Essay noch deutlichere Worte für das Versagen einer engagierten Öffentlichkeit im gegenwärtigen Japan als in seinen Theatertexten und den meisten seiner früheren Essays. Indem er auf Wortmeldungen anderer japanischer Diskutanten und Exegeten der Krise reagiert und Namen nennt, wo er bisher üblicherweise mit Anspielungen arbeitete, offenbart er ein Maß an persönlicher Betroffenheit, das vor allem vor dem Hintergrund seiner Forderung nach eigenverantwortlichem Denken und Handeln jedes Einzelnen innerhalb der japanischen Gesellschaft verständlich wird: „Haben wir uns denn schon mit der Situation abgefunden?“.

Zum Text:


Kodama Tatsuhikos Kommentar vor der Gesundheitskommission des jap. Unterhauses

Kodama Tatsuhiko 児玉龍彦 (*1953) ist Arzt, Forscher und Leiter des Zentrums für Radionukleidforschung an der Universität Tôkyô. Am 27. Juli 2011 nahm er als Gutachter vor der Kommission für Gesundheit und Arbeit des jap. Unterhauses zur Strahlenbelastung im Zusammenhang mit dem havarierten Atomkraftwerk in Fukushima Stellung.


(Für die Untertitel "CC" drücken)

In seiner vielbeachteten Einlassung betonte er die Gefahren, die durch das freigesetzte radioaktive Material für die unmittelbare Umgebung und für weitere Regionen in Japan bestünden, Gefahren, auf die seiner Meinung nach die japanische Regierung bei weitem nicht angemessen reagiere. Wütend wirft der mutige Forscher den japanischen Parlamentariern, die die Angelegenheit auf bewährte Art auszusitzen versuchen, unverantwortliche Tatenlosigkeit vor. Die Fakten, die er aufzählt, sind mehr als beunruhigend: “So, using our knowledge base at the Radioisotope Center, we calculated. Based on the thermal output, it is 29.6 times the amount released by the nuclear bomb dropped on Hiroshima. In uranium equivalent, it is 20 Hiroshima bombs.” Und: “In other words, we should recognize from the start that just like Chernobyl, Fukushima I Nuke Plant has released radioactive materials equivalent in the amount to tens of nuclear bombs, and the resulting contamination is far worse than the contamination by a nuclear bomb.” Kodama fordert ein konsequenteres Angehen des Problems: Schwangere und Kinder, auf die sich die Radioaktivität mit schwerwiegenden Folgen auswirke, solle man umgehend evakuieren, die Regierung hätte über die Ausweitung von Evakuierungszonen nachzudenken und die Umwelt müsse in Zusammenführung aller verfügbarer Technik sorgfältig dekontaminiert werden, ebenso wie man insgesamt wesentlich engagierter einschlägige Messungen und die entsprechende Aufklärung der Bevölkerung zu betreiben habe. Am Ende seiner Ausführungen, stellt er eine Liste mit vier wesentlichen Forderungen bzw. Handlungsanweisungen zusammen, um dann sehr deutlich zu werden: „We don’t have the luxury to spare a single second considering the financial condition of the Japanese government. We must figure out how we really do the decontamination work. What on earth is the Diet doing, when 70.000 people are forced out of their homes and wandering? That’s all. Thank you.“


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