Willkommen auf der Seite der "Textinitiative Fukushima"
Die Seiten der Textinitiative Fukushima werden derzeit von der Japanologie der Goethe-Universität betrieben. Gegenwärtiges Anliegen von TIF ist die zeitgeschichtliche Dokumentation. Das Forum dient nun in erster Linie als Archiv für Informationen zu 3/11 sowie allgemein zur Geschichte des Atomaren. Die Suchfunktion ermöglicht Recherchen zu Stichworten, Inhalten und Akteuren.
| Nach „Fukushima“: Kritik am System Japan | 06.09.2013 |
Der Japankorrespondent der Süddeutschen fragt sich in seinem Artikel vom 5. September 2013, welche Strukturen der japanischen Gesellschaft es bedingen, dass niemand die volle Verantwortung für die Atomhavarie im Norden tragen will und es so auch nicht endlich zu einem konsequenten zielführenden Handeln kommt. Neidhart sieht in Japan einen „kopflosen Gehorsam“ am Werk und meint, „vor allem japanische Männer befolgten Vorgaben fast blind, selbst wenn ihnen klar ist, dass damit eine Vorschrift verletzt oder betrogen wird. Gesetze und Regeln interpretiert man flexibel, die Loyalität zur Gruppe ist wichtiger. Solange man einen Verstoß nicht sieht, ist er auch nicht passiert.“ Angestellte, so der Auslandskorrespondent, gehorchten der Firmenhierachie. Und dort walten heute keine Autokraten mit Visionen mehr, sondern Aufsteiger, „die als Befehlsempfänger groß geworden sind.“ Im Zentrum der Macht erkennt Neidhart ein „ideelles Vakuum“, das auch im Staat offensichtlich sei; dieses fülle man mit abstrakten Vorstellungen wie dem Japanertum oder dem „Geist von Tepco“ – der Fehler liege also im System. Abgesehen davon, dass die technische Bewältigung der atomaren Katastrophe eine riesige Aufgabe darstellt und auch große finanzielle Investitionen erfordern würde, letztlich also wie so vieles eine Geldfrage, könnte man sich fragen, ob der gehorsame Befehlsempfänger nur ein japanischer Typus sein muss oder ob er nicht schon längst zum Grundmodell des globalisierten Menschen geworden ist. |
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| Imagepflege für ein System in der Krise | 04.09.2013 |
Die problematischen Entwicklungen in Fukushima dauern nach wie vor an, TEPCO bleibt überfordert und die Medien in Japan und auch international schienen das Interesse an der zweitgrößten Atomkatastrophe nach Tschernobyl verloren zu haben. Nun wird es mit den Mengen an radioaktiv verseuchtem Wasser, die man kaum bewältigen kann, wieder klar, wie gravierend „Fukushima“ ist. Die japanische Regierung greift nun energischer ein, so berichten verschiedene Medien, vor allem auch weil man die Olympischen Spiele nach Japan holen will – späte Krisenpolitik als Imagepflege vermuten viele und stellen erneut Überlegungen zum Zustand der japanischen Demokratie an. Links:
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| Krisenkommunikation und Camouflage: Majia Nadesans Studie erscheint demnächst | 30.08.2013 |
Professor Majia Holmer Nadesan ist Professorin der Kommunikationswissenschaften in der Abteilung für Social and Behavioral Sciences in the New College of Interdisciplinary Arts and Sciences an der Arizona State Universität; ihre Fachgebiete sind bio-politics, bio-power, political economy, transactional capitalism, autism. Sie beschäftigt sich mit den Kommunikationsstrategien von TEPCO und der Regierung und wird im Herbst 2013 eine Studie zum Thema “Fukushima and the Privatization of Risk” veröffentlichen. Links:
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| Neue schlechte Nachrichten aus Fukushima | 25.08.2013 |
Seit mehreren Tagen häufen sich wieder Berichte über den bedenklichen Problemstatus der Meiler in Fukushima, deren Sicherheit trotz Verkündung der „Kaltabschaltung“ (Noda am 16. Dezember 2011) mitnichten gegeben ist. Während sogar die gegenwärtige pro-atomare japanische Regierung unter Abe Shinzô nun Ungeduld mit TEPCOs ungenügender Krisenbewältigung zeigt, beunruhigen die japanischen Pläne zum Export der Atomtechnik nach Vietnam und in andere Länder. Links:
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| Gedenken an Nagasaki: Taue Tomihisa spricht | 09.08.2013 |
„140.000 Opfer in Hiroshima, mehr als 70.000 in Nagasaki. Dort explodierte die Atombombe der USA drei Tage später - heute vor 68 Jahren. Viele Japaner versammelten sich zum Gedenken im Peace Memorial Park von Nagasaki. Sie beteten für die Toten und erlebten eine sehr politische Rede ihres Bürgermeisters“ (Peter Kujath / ARD Hörfunkstudio Tokio). Link: http://www.swr.de/landesschau-aktuell/deutschland-welt/-/id=1884346/nid=1884346/did=11870010/831c0r/ |
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